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Artikel zur Radioligandentherapie (Pluvicto) online

Seit der Zulassung des Fertigarzneimittels Pluvicto (Fa. Novartis) führen immer mehr Kliniken mit Zugriff auf eine Nuklidstation die Radioligandentherapie (RLT) mittels 177Lu-PSMA-617 ein. Aus diesem Grund widmen auch wir diesem Thema einen ganzen Artikel, den ihr ab sofort auf unserer Seite über den untenstehenden Link erreicht.

In dem Artikel geben wir eine Übersicht über die Wirkungsweise, die physikalischen Hintergründe sowie praktische Hinweise, die insbesondere beim Genehmigungsverfahren nützlich sein können.

Wie immer wünschen wir viel Spaß beim Lesen und freuen uns auf euer Feedback.

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BfS – Leitfaden zur Handhabung der DRW

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat im November 2023 einen „Leitfaden zur Handhabung der diagnostischen Referenzwerte für diagnostische und interventionelle Röntgenanwendungen“ veröffentlicht, der am 01.03.2024 in Kraft getreten ist. Der Leitfaden richtet sich an Ärztliche Stellen, die das Dokument als als Grundlage für die Überwachung nutzen können. Er enthält allgemeine Erläuterungen, anwendungsspezifische Hinweise und Vorgehen bei der Überwachung der Einhaltung der DRW.

Viele Inhalte sind nicht neu. Interessant sind jedoch für einige Anwender die folgenden Punkte:

  • Bei Kombi-CT ohne DRW (z.B. Ganzkörper) gilt der höchste DRW, in diesem Beispiel 12 mGy (Abdomen)
  • Bei Planungs-CT sind DRW zugrunde zulegen. Das gestaltet sich u.U. schwierig, da sich die Scans nicht an den für die DRW festgelegten anatomischen Grenzen orientieren. Hier müsste vermutlich häufig wie bei Kombi-CT vorgegangen werden.
  • Umfasst eine Intervention sowohl eine diagnostische Untersuchung, als auch einen therapeutischen Eingriff, ist der gesamte Vorgang als therapeutisch zu bewerten und der entsprechende DRW zugrunde zulegen. Diese Handhabung führt zu Problemen. Wird beispielsweise zunächst eine diagnostische Becken-Bein-Arteriographie (DRW: 3500 cGycm²) und anschließend eine Oberschenkel-Knie PTA (DRW: 2500 cGycm²) durchgeführt, liegt der gesamten Untersuchung ein Referenzwert von 2500 cGycm² zugrunde. Dies ergibt offensichtlich keinen Sinn. Besser wäre vermutlich die Summe (oder das Maximum) der DRW anzusetzen, wenngleich auch diese Lösung nicht ganz korrekt ist.

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Aktualisierung des EBS der ร„St.en fรผr die Nuklearmedizin

Am 12.01.2024 wurde die neue Fassung des einheitlichen Bewertungssystems (EBS) für den Bereich Nuklearmedizin durch den zentralen Erfahrungsaustausch der Ärztlichen Stellen (ZÄS) veröffentlicht (verabschiedet am 23.10.2023).

Das EBS entstand in Zusammenarbeit mit allen ÄSt.en und dient als bundesweit einheitliches Bewertungssystem für die wiederkehrenden Prüfungen durch die ÄSt.en. Durch die Aktualisierung ergeben sich auch einige Änderungen für die Dokumentation und die technische Durchführung der Qualitätssicherung an den Geräten.

Die Neuerungen für den technischen Teil in v. 10.00 gegenüber v. 8.02 haben wir im Folgenden für euch zusammengefasst:

Geräteunabhängige Kriterien:

PrüfpunktÄnderung gegenüber v. 8.02
Häufigkeit der DurchführungDifferenzierung zwischen täglichen/wöchentlichen/monatlichen Prüfungen und halbjährlichen Prüfungen
BetriebsbuchHinzunahme von Mängelkategorie 2 bei Unvollständigkeit des Betriebsbuchs
Festlegung von BW, RS und TGNeu hinzugekommen. Relevant unvollständig (Mängelkategorie 2), liegt nicht vor (Mängelkategorie 3)

Aktivimeter:

PrüfpunktÄnderung gegenüber v. 8.02Redaktionelle Anmerkung
LinearitätHinweis, dass die Auswertung gem. DIN 6855-11 erfolgen muss.Einige automatisierte, im Aktivimeter integrierte Geräteauswertungen sind nicht DIN-konform. Hier ist eine Kontrolle durch den MPE erforderlich.
RückführbarkeitNeu hinzugekommen. Kontrolle der Kalibrierwerte mithilfe eines Referenzstandards mind. alle 6 Jahre. Dies kann durch den Hersteller oder den zuständigen MPE erfolgen.Die erforderlichen Referenzstandards können bei der Fa. Eckert und Ziegler bezogen werden: Link

Sondenmessplatz:

PrüfpunktÄnderung gegenüber v. 8.02Redaktionelle Anmerkung
Untergrund/NulleffektDifferenzierung bei der RS und TG hinsichtlich der Zählrate

BW ≤ 0,3/s:
RS = BW + 50%;
TG = BW + 100%
 
BW > 0,3/s:
RS = BW + 25%
TG = BW + 50%
Einstellung des EnergiefenstersWurde gestrichenKann weiterhin erfolgen, um Überschreitungen der RS bewerten zu können
Kalibrierfaktor„Bohrlochfaktor“ und „Geometriefaktor“ wurden unter der Bezeichnung „Kalibrierfaktor“ zusammengefasst. Die anzusetzenden Grenzen bei der halbjährlichen Überprüfung sind
RS = BW ± 5%
TG = BW ± 10%

OP-Sonden:

PrüfpunktÄnderung gegenüber v. 8.02Redaktionelle Anmerkung
Untergrund/NulleffektDifferenzierung bei der RS und TG hinsichtlich der Zählrate

BW ≤ 0,3/s:
RS = BW + 50%;
TG = BW + 100%
 
BW > 0,3/s:
RS = BW + 25%
TG = BW + 50%
ZählausbeuteDas Ansprechvermögen wird nun unter der Bezeichnung „Zählausbeute“ geführt. Die Anmerkung, dass jede Messung mit > 500 Impulsen durchgeführt werden muss, wurde gestrichen.

Gammakamera:

PrüfpunktÄnderung gegenüber v. 8.02Redaktionelle Anmerkung
Untergrund/NulleffektDie Bezugswertfestlegung muss aus mind. 10 Messungen mit > 500 Impulsen erfolgen.Sollte insb. bei kleinen SD-Kameras geprüft werden
Homogenität (extrinsisch oder intrinsisch)Die Anmerkung für SD-Kameras wurde gestrichen, sodass auch hier die Grenzen von 6% (RS) und 8% (TG) für das UFOV gelten.
OrtsauflösungHinzunahme der Mängelkategorie 2 v für nicht ersichtliche Frequenzen des verwendeten Bleistrichrasters.
AbbildungsmaßstabMuss nun in allen verwendeten Energiefenstern geprüft werden.
GanzkörperzusatzFür die Prüfung der
Ortsauflösung sind
zulässig
a) Bleistreifenphantom mit
Flächenquelle;
b) Jasczak-Phantom;
c) Kapillarphantom bei entsprechender quantitativer Auswertung
Dokumentationseinheit:
Verzeichnungsfreiheit
und Einstellungen von
Grau- und Farbskala
Nur noch erforderlich, wenn auf Basis von Ausdrucken klinische
Entscheidungen
getroffen werden oder
Ausdrucke an mit- und
weiterbehandelnde
Ärzte gegeben werden.
KalibrierfaktorNeu hinzugekommen. Halbjährlich zu prüfen, wenn mithilfe der Kamera eine prätherapeutische Dosimetrie für die RIT durchgeführt wird. Anforderungen gem. DIN 6861-1.
BetrachtungsmonitorErsetzt den Prüfpunkt „Befundungsmonitor“. Prüfung des TG 18 QC Prüfbildes anstelle des SMPTE-Testbildes. Gem. DIN
6868-157 durchzuführen.

Gammakamera für SPECT:

PrüfpunktÄnderung gegenüber v. 8.02Redaktionelle Anmerkung
Homogenität extrinsische
(mit Kollimator und Korrekturmatrix)
Änderung bei der anzusetzenden Risikoschwelle:
Streichung von RS = BW +0,5
Sowie Erhöhung der relativen RS von 3% auf 4%
Homogenität intrinsische
(ohne Kollimator mit Korrekturmatrix)
Änderung bei der anzusetzenden Risikoschwelle:
Streichung von RS = BW +0,5
Sowie Erhöhung der relativen RS von 3% auf 4%
Tomographische BildqualitätDie Größe der Kugeln muss erkennbar sein (Beschriftung).
Bildqualität bei SPECT-CTNeu hinzugekommen. Halbjährlich und nach Eingriffen ins System nach DIN 6858-2 durchzuführen.
Offset bei SPECT-CTErsetzt die Bezeichnung „Übereinstimmung der Abbildungsebenen bei SPECT-CT“. Halbjährlich nach DIN 6858-2 durchzuführen.
Quantifizierung bei SPECT-CT SystemenNeu hinzugekommen. Jährlich bei quantitativer Nutzung des Systems durchzuführen.
CT-KomponenteNeu hinzugekommen. Prüfung gem. QS-RL-Röntgen.
BefundungsmonitoreNeu hinzugekommen. Prüfung gem. DIN 6868-157.

PET-CT:

PrüfpunktÄnderung gegenüber v. 8.02Redaktionelle Anmerkung
BetrachtungsmonitorNeu hinzugekommen. Halbjährliche visuelle Prüfung mit TG-18 QC Prüfbild.
BefundungsmonitorPrüfung gem. DIN 6868-157 anstelle des SMPTE-Testbilds.
CT-KomponenteNeu hinzugekommen. Prüfung gem. QS-RL-Röntgen.
Bildqualität bei SPECT-CTNeu hinzugekommen. Halbjährlich und nach Eingriffen ins System nach DIN 6858-2 durchzuführen.
Ganzkörper PET/CTNeu hinzugekommen. Prüfungen gem. Herstellerangaben.

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poster rรถntgenschรผrze

Die richtige Rรถntgenschรผrze

Zum Schutz vor Streustrahlung ist die persönliche Strahlenschutzkleidung unverzichtbar. Diese sollte mindestens aus einer Weste und einem Rock (alternativ einer Schürze oder eines Mantels) sowie einem Schilddrüsenschutz bestehen. Bei der Auswahl ist neben der Passform und dem Gewicht auf den Bleigleichwert und den zulässigen kV-Bereich zu achten. Welche Schürze die richtige ist, hängt stark vom Anwendungsgebiet, dem Setup der Röntgenmodalität und den verfügbaren Schutzmöglichkeiten, insbesondere den Möglichkeiten der Verwendung des apparativen Strahlenschutzes ab. In dem nachfolgenden einseitigen Hand-Out finden Sie die wichtigsten Schritte kompakt zusammengefasst.

Wenn Sie das Dokument für Ihre Abteilung nutzen möchten, melden Sie sich gerne und wir passen das Dokument – wie gewohnt kostenneutral – für Ihre Praxis / Ihr Krankenhaus an. Schicken Sie uns einfach Ihr Farbkonzept und Logo zu.

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4. ร„nderung der StrlSchV

Am 10.01.2024 trat die vierte Verordnung zur Änderung der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) in Kraft. Neben einigen strukturellen und Formulierungsanpassungen beinhaltet die Verordnung auch Änderungen mit klinischer Relevanz., wie beispielsweise:

  • § 53 StrlSchV Abgrenzung, Kennzeichnung und Sicherung von Strahlenschutzbereichen:

Bei den Zutrittsregelungen für Sperrbereiche wurden „Personen, die ionisierende Strahlung anwenden und deren Aufenthalt in unmittelbarer Nähe der zu behandelnden Person erforderlich ist“ ergänzt.

  • § 75 StrlSchV Sonstige Schutzvorkehrungen

„(1a) Der Strahlenschutzverantwortliche hat dafür zu sorgen, dass beruflich exponierte Personen, die sich im Kontrollbereich aufhalten, die erforderliche Schutzkleidung tragen und die erforderliche Schutzausrüstung verwenden.“

Bisher war lediglich das Vorhandensein der Schutzausrüstung gem. Sachverständigenrichtlinie und die Einhaltung der beruflichen Grenzwerte gefordert. Nun wird auch deren Verwendung explizit geregelt.

  • § 115 StrlSchV Qualitätssicherung vor Inbetriebnahme; Abnahmeprüfung; Bezugswertfestlegung

Besteht keine Pflicht zur Abnahmeprüfung, eine Abnahmeprüfung ist nicht möglich oder sie würde zu einer unverhältnismäßigen Beeinträchtigung des Betriebs führen, können die Bezugswerte für die Konstanzprüfung jetzt durch eine fachkundige Person (bspw. MPE) festgelegt werden.

  • § 145 Berechtigte Personen bei der Anwendung am Menschen

Die Formulierung zur Anwesenheit wurde verschärft: Die berechtigten Personen müssen nun nicht mehr lediglich „vor Ort“, sondern am tatsächlichen Ort der technischen Durchführung anwesend sein.

Zugang zur vollständigen Verordnung zur Änderung erhaltet ihr unter dem folgendem Link:

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marktplatz news

Marktplatz geht online

Endlich ist es so weit – nach monatelanger Arbeit freuen wir uns euch den neuen Marktplatz auf unserer Seite offiziell vorstellen zu können.


Hier haben Unternehmen ab sofort die Möglichkeit sich sowie ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren, die im weitesten Sinne zum Bereich des Strahlenschutzes und der klinischen Medizinphysik zählen. Dank Filterkriterien und einer gezielten Stichwortsuche könnt ihr genau die Unternehmen finden, die das gesuchte Produkt oder die benötigte Dienstleistung anbieten.


Unser Ziel ist es, durch diesen Marktplatz mehr Transparenz zu schaffen und gleichzeitig eine zentrale Anlaufstelle für Medizinphysik und -technik bei der Marktrecherche zu bieten.


Die Registrierung erfolgt unkompliziert online. Nach unserer Freischaltung erhält das Unternehmen ein Frontend-Zugang, über den das Profil jederzeit selbstständig bearbeitet werden kann.


Ein herzlicher Dank geht an alle Kolleginnen und Kollegen, die an der Umsetzung dieses Projekts beteiligt waren. Ebenso möchten wir uns bei den Unternehmen bedanken, die sich bereits zum offiziellen Start auf unserem Marktplatz registriert haben oder im Hintergrund bereits an ihrem Beitritt arbeiten.

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2023 10 05 barco besuch in kortrijk (23)

Medizinphysik-Wiki meets Barco

Anfang Oktober 2023 wurden wir von Barco in den Hauptsitz nach Kortrijk (Belgien) eingeladen und haben einen für uns einzigartigen Einblick in die Welt von Barco erhalten. Der Sitz befindet sich einem architektonisch beeindruckenden Gebäude, das vom König von Belgien persönlich eingeweiht worden sein soll.

Der Besuch startete mit einer Experience Tour, bei der in verschiedenen Räumen die Anwendungen und Tätigkeitsbereiche von Barco an Beispielen vorgestellt wurden. Für uns war Barco bislang lediglich der Hersteller von Befundungsmonitoren, dem – so würden wir jetzt behaupten – wohl vermeintlich unspektakulärstem Produkt des Portfolios. Weltweit werden in Heimkinos, auf Konzerten und Festivals wie z.B. Tomorrowland und Events wie dem Superbowl, in Kunstausstellungen, bei 3D-Visualisierungen von Bauprojekten, bei virtuellen Klassenzimmern oder in den Kontroll-Centern beim Flugverkehrskontrolle oder dem Schienenverkehr werden Lösungen von Barco z.T. marktführend verwendet. Im Rahmen der Experience-Tour konnten wir diese staunend betrachten.

Im zweiten Teil des Besuchs wurden wir durch das riesige Werk von Barco geführt, in der uns alle Fragen erschöpfend beantwortet wurden. Die Fertigungshallen waren ebenso beeindruckend für uns wie die vorherige Experience-Tour.

Hier ein paar Eindrücke von der Tour, für die uns bei Herrn Markus Büllesfeld nochmal herzlichst bedanken möchten. Wir haben den Besuch sehr genossen und kommen sehr gerne wieder.

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BfS grรผndet neues Netzwerk fรผr mehrย Strahlenschutz-Kompetenz

Ein neuer „Qualifizierungsverbund Strahlenschutz“ wurde beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ins Leben gerufen, um die Strahlenschutz-Kompetenz in Deutschland zu stärken. Angesichts von Schließungen renommierter Strahlenschutzinstitute und dem Bedarf an hochqualifizierten Fachleuten im Strahlenschutz soll der Verbund den Fachkräftemangel adressieren. Er wird auf Veranlassung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gegründet und zielt darauf ab, bestehende Qualifizierungsangebote sichtbar zu machen, Defizite zu identifizieren und Lösungen zur Verbesserung aufzuzeigen. Die Initiative wird von Prof. Dr. Werner Rühm geleitet und steht unter der Leitung der BfS-Stabsstelle „Zukunft Strahlenschutz“.

Prof. Dr. Rühm, Leiter der in 01/2023 gegründeten BfS-Stabstelle „Zukunft Strahlenschutz“, erklärt Folgendes zur Gründung:

  1. Der Qualifizierungsverbund soll den Bedarf an Fachkompetenz im Strahlenschutz ermitteln, bestehende Qualifizierungsangebote sichtbar machen, vorhandene Defizite identifizieren und Lösungen zur Verbesserung aufzeigen
  2. Es geht – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels – um die langfristige Sicherung der Kompetenz auf dem Gebiet der Strahlenforschung und -anwendung in Deutschland
  3. Die Idee ist es, innerhalb des Verbunds Wissen zu teilen, den Bedarf unter anderem an Schulungen zu bündeln und auch mit der Anbieterseite in den Austausch zu kommen.

Der Verbund möchte verschiedene Interessengruppen zusammenbringen, Wissen teilen und die Strahlenschutzkompetenz in Deutschland langfristig sichern. Interessierte Institutionen können sich unter an den Qualifizierungsverbund wenden.

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wiki medizinphysik meets lap

Medizinphysik-Wiki meets LAP

Anfang November durften wir LAP in dessen Headquater in Lüneburg besuchen. Neben sehr interessanten Einblicken in die Produktionsstädte hatten wir auch die Möglichkeit das neue SGRT-System LUNA 3D kennenzulernen und dem Geschäftsführer Jens Gauthier einige Fragen zu stellen.

Dies ist der erste Beitrag in unserer neuen Rubrik „3 schnelle Fragen an“, in der wir Firmen die Möglichkeit geben möchten sich und aktuelle Projekte vorzustellen.

LAP ist in der Strahlentherapie weltweit bekannt und marktführend im Bereich Patientenpositionierung mittels Laserprojektion. Kürzlich wurde auf der ASTRO in San Diego (Kalifornien) ein neues SGRT-System (Surface Guided Radiotherapy System), das LUNA 3D, vorgestellt. Wie kam es dazu und was hat es mit dem Namen LUNA (lat. Mond) auf sich?

„Die Mehrheit kennt LAP als Unternehmen mit Lasern für die Patientenpositionierung. In diesem Sektor sind wir bereits mehrere Jahrzehnte im Markt und zu einer weltweiten Größe gewachsen. Unser Ziel ist es, Positionierungssysteme zu entwickeln und zu vertreiben, die in der klinischen Routine der Strahlentherapie einen Standard bilden, die Arbeit des Personals erleichtern und die Bestrahlung für den Patienten sicherer machen.  Die Entwicklung eines SGRT-Systems sehen wir als weiteren Schritt auf diesem Weg. Die SGRT liefert einen immensen Beitrag zur Erhöhung der Patientensicherheit und Bestrahlungsqualität, weshalb es sich langfristig flächendeckend etablieren wird.

Bei der Entwicklung unseres LUNA 3D mussten wir nicht bei null starten, sondern konnten auf bestehende Kernkompetenzen von LAP zurückgreifen. Wir setzen bereits seit mehreren Jahren laser- und kamerabasierte Messtechnik in der Industrie ein. Bei Produktionsprozessen in der Stahlindustrie ist beispielsweise eine hohe Präzision bei geringen Latenzzeiten und widrigen Messbedingungen (Staub, Temperatur und Lichtverhältnisse) erforderlich. Dieses Wissen konnten wir im Entwicklungsprozess des SGRT-Systems einfließen lassen. Zudem ergänzt es unsere bereits vorhandenen Systeme für die Qualitätssicherung (z.B. RadCalc, Phantome). Wir liefern Lösungen von der Patientenpositionierung, Plankontrolle und QA-Software vor der Therapie bis hin zum Monitoring der Lagerung während der Therapie. Künftig sollen die verschiedenen Systeme zusammenwachsen und den Workflow gemeinsam optimieren.

Kurz gesagt: Wir haben das Know-How und sehen auch den Markt für SGRT.

„Im Hinblick auf den Namen „LUNA“ war es uns wichtig, unsere Namenstradition auch für unser SGRT-System fortzusetzen. Bekanntlich nutzen wir standardmäßig Namen aus der Astronomie für unsere Produkte wie beispielsweise APOLLO, ASTOR oder DORADO. Unter mehreren Vorschlägen aus der Belegschaft hat „LUNA 3D“ letztlich das Rennen gemacht. Naheliegend ist die lateinische Übersetzung „Mond“, der in der Nacht über uns wacht und so gut zu einem Überwachungssystem während der Bestrahlung passt. Der Begriff passt aber auch sehr gut zu unserem Firmenstandort Lüneburg. Eine ältere Bezeichnung für Lüneburg ist Leuphana, das auch eine altdeutsche Bezeichnung für Mond ist.“

Was zeichnet das LUNA 3D System aus und inwiefern unterscheidet es sich von anderen SGRT-Systemen?

Unser Motto bei der Entwicklung war „as easy as a laser“. Um das Ziel eines möglichst anwendungsfreundlichen SGRT-Systems zu erreichen, haben wir mit Medizinischen Technologen für Radiologie und Medizinphysikern diejenigen Berufsgruppen in die Entwicklung eingebunden, die nachher auch mit dem System arbeiten. Gleichzeitig sollte das System alle SGRT Funktionalitäten erfüllen, ohne den Anwender zu behindern oder den klinischen Workflow zu erschweren. Beispielsweise besitzt LUNA 3D einen Virtual Laser, der es Anwendern ermöglicht, den Patienten wie gewohnt anhand von Lasern und nicht nur anhand von numerischen Werten zu positionieren.

Darüber hinaus soll das Produkt praktikabel und zuverlässig sein und bei hellem Umgebungslicht und unterschiedlichen Hauttypen stabile Messwerte liefern. Dies wird über eine von uns entwickelte Kalibriermethode gewährleistet.

LUNA 3D verfügt über ein vergleichsweise großes Sichtfeld, das es ermöglicht, Patienten auch in tiefen Tischpositionen außerhalb des Isozentrums zu positionieren und anschließend erst in die korrekte Bestrahlungsposition zu verschieben.

Durch den Einbau aktueller Hardwarekomponenten arbeitet das System extrem schnell, hat sehr geringe Latenzen und durch die Verwendung von blauem Licht sind wir nahezu unabhängig von der Hautfarbe oder Lichtverhältnissen. Im Übrigen ist das System so aufgebaut, dass die Adaption neuer Hardware schnell umsetzbar ist und das System dadurch mit überschaubarem Aufwand auf dem neuesten Stand gehalten werden kann.“

Welche Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte werden von LAP zukünftig verfolgt?

„Ein wichtiges Thema ist das Zusammenwachsen von Systemen, damit die einzelnen Bereiche wie Patientenpositionierung, Dosisverifikation und Patientenüberwachung nicht mehr für sich alleinstehen. Dadurch ließen sich Prozesse in der adaptiven Bestrahlung besser automatisieren. Zusätzlich wollen wir zunehmend auch zu uns passende Partnersysteme wie z.B. die Patientenidentifikation integrieren. Dieses Konzept nennen wir LAP Plus und dient zur Steigerung der Innovation in der Strahlentherapie.“


Zulassung gemäß 510(k) für LUNA 3D ausstehend (K232031) – nicht verfügbar für den Verkauf in den USA. Die Verfügbarkeit von Produkten, Funktionen und Services kann je nach Region unterschiedlich sein.

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Schulungsvideo und Berechnungs-Tool fรผr die interventionelle Radiologie entwickelt

Durch die unmittelbare Nähe zur Strahlenquelle ist der Strahlenschutz des Personals bei durchleuchtungsgestützten Eingriffen in der interventionellen Radiologie von besonderer Bedeutung. Nach wie vor sind vielen die genauen Zusammenhänge zwischen der persönlichen Dosisbelastung und technischen Parametern (bspw. Aufnahmewinkel, BV-Format, Aufnahmemodus etc.) sowie der Verwendung unterschiedlicher apparativer Strahlenschutzmittel nicht bewusst.

Zu diesem Zweck hat die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in einem mehrjährigen Forschungsprojekt ein Excel-Tool entwickelt, mit dem die Personaldosis in unterschiedlichen Konstellationen abgeschätzt werden kann. Grundlage für die Berechnungen bilden umfangreiche Monte-Carlo-Simulationen, mit denen Dosisverteilungen des ganzen Untersuchungsraumes berechnet wurden.

Neben dem Excel-Tool wurde zudem ein Schulungsvideo erstellt, in dem einige Konstellationen exemplarisch dargestellt werden. Wenngleich die Inhalte und Ergebnisse für Medizinphysik-Experten vermutlich nicht neu sind, können Auszüge des Videos sehr gut zu Schulungszwecken (z.B. für Strahlenschutzunterweisungen, ATA-/OTA-/MTR-Schulen) verwendet werden.

An dieser Stelle verweisen wir auch gerne noch einmal auf die Schulungsvideos zum Thema Strahlenschutz im OP auf unserem YouTube-Kanal.

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