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Marktplatz geht online

Endlich ist es so weit – nach monatelanger Arbeit freuen wir uns euch den neuen Marktplatz auf unserer Seite offiziell vorstellen zu können.


Hier haben Unternehmen ab sofort die Möglichkeit sich sowie ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren, die im weitesten Sinne zum Bereich des Strahlenschutzes und der klinischen Medizinphysik zählen. Dank Filterkriterien und einer gezielten Stichwortsuche könnt ihr genau die Unternehmen finden, die das gesuchte Produkt oder die benötigte Dienstleistung anbieten.


Unser Ziel ist es, durch diesen Marktplatz mehr Transparenz zu schaffen und gleichzeitig eine zentrale Anlaufstelle für Medizinphysik und -technik bei der Marktrecherche zu bieten.


Die Registrierung erfolgt unkompliziert online. Nach unserer Freischaltung erhält das Unternehmen ein Frontend-Zugang, über den das Profil jederzeit selbstständig bearbeitet werden kann.


Ein herzlicher Dank geht an alle Kolleginnen und Kollegen, die an der Umsetzung dieses Projekts beteiligt waren. Ebenso möchten wir uns bei den Unternehmen bedanken, die sich bereits zum offiziellen Start auf unserem Marktplatz registriert haben oder im Hintergrund bereits an ihrem Beitritt arbeiten.

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2023 10 05 barco besuch in kortrijk (23)

Medizinphysik-Wiki meets Barco

Anfang Oktober 2023 wurden wir von Barco in den Hauptsitz nach Kortrijk (Belgien) eingeladen und haben einen für uns einzigartigen Einblick in die Welt von Barco erhalten. Der Sitz befindet sich einem architektonisch beeindruckenden Gebäude, das vom König von Belgien persönlich eingeweiht worden sein soll.

Der Besuch startete mit einer Experience Tour, bei der in verschiedenen Räumen die Anwendungen und Tätigkeitsbereiche von Barco an Beispielen vorgestellt wurden. Für uns war Barco bislang lediglich der Hersteller von Befundungsmonitoren, dem – so würden wir jetzt behaupten – wohl vermeintlich unspektakulärstem Produkt des Portfolios. Weltweit werden in Heimkinos, auf Konzerten und Festivals wie z.B. Tomorrowland und Events wie dem Superbowl, in Kunstausstellungen, bei 3D-Visualisierungen von Bauprojekten, bei virtuellen Klassenzimmern oder in den Kontroll-Centern beim Flugverkehrskontrolle oder dem Schienenverkehr werden Lösungen von Barco z.T. marktführend verwendet. Im Rahmen der Experience-Tour konnten wir diese staunend betrachten.

Im zweiten Teil des Besuchs wurden wir durch das riesige Werk von Barco geführt, in der uns alle Fragen erschöpfend beantwortet wurden. Die Fertigungshallen waren ebenso beeindruckend für uns wie die vorherige Experience-Tour.

Hier ein paar Eindrücke von der Tour, für die uns bei Herrn Markus Büllesfeld nochmal herzlichst bedanken möchten. Wir haben den Besuch sehr genossen und kommen sehr gerne wieder.

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Logo - BfS

BfS gründet neues Netzwerk für mehr Strahlenschutz-Kompetenz

Ein neuer „Qualifizierungsverbund Strahlenschutz“ wurde beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ins Leben gerufen, um die Strahlenschutz-Kompetenz in Deutschland zu stärken. Angesichts von Schließungen renommierter Strahlenschutzinstitute und dem Bedarf an hochqualifizierten Fachleuten im Strahlenschutz soll der Verbund den Fachkräftemangel adressieren. Er wird auf Veranlassung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gegründet und zielt darauf ab, bestehende Qualifizierungsangebote sichtbar zu machen, Defizite zu identifizieren und Lösungen zur Verbesserung aufzuzeigen. Die Initiative wird von Prof. Dr. Werner Rühm geleitet und steht unter der Leitung der BfS-Stabsstelle „Zukunft Strahlenschutz“.

Prof. Dr. Rühm, Leiter der in 01/2023 gegründeten BfS-Stabstelle „Zukunft Strahlenschutz“, erklärt Folgendes zur Gründung:

  1. Der Qualifizierungsverbund soll den Bedarf an Fachkompetenz im Strahlenschutz ermitteln, bestehende Qualifizierungsangebote sichtbar machen, vorhandene Defizite identifizieren und Lösungen zur Verbesserung aufzeigen
  2. Es geht – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels – um die langfristige Sicherung der Kompetenz auf dem Gebiet der Strahlenforschung und -anwendung in Deutschland
  3. Die Idee ist es, innerhalb des Verbunds Wissen zu teilen, den Bedarf unter anderem an Schulungen zu bündeln und auch mit der Anbieterseite in den Austausch zu kommen.

Der Verbund möchte verschiedene Interessengruppen zusammenbringen, Wissen teilen und die Strahlenschutzkompetenz in Deutschland langfristig sichern. Interessierte Institutionen können sich unter an den Qualifizierungsverbund wenden.

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wiki medizinphysik meets lap

Medizinphysik-Wiki meets LAP

Anfang November durften wir LAP in dessen Headquater in Lüneburg besuchen. Neben sehr interessanten Einblicken in die Produktionsstädte hatten wir auch die Möglichkeit das neue SGRT-System LUNA 3D kennenzulernen und dem Geschäftsführer Jens Gauthier einige Fragen zu stellen.

Dies ist der erste Beitrag in unserer neuen Rubrik „3 schnelle Fragen an“, in der wir Firmen die Möglichkeit geben möchten sich und aktuelle Projekte vorzustellen.

LAP ist in der Strahlentherapie weltweit bekannt und marktführend im Bereich Patientenpositionierung mittels Laserprojektion. Kürzlich wurde auf der ASTRO in San Diego (Kalifornien) ein neues SGRT-System (Surface Guided Radiotherapy System), das LUNA 3D, vorgestellt. Wie kam es dazu und was hat es mit dem Namen LUNA (lat. Mond) auf sich?

„Die Mehrheit kennt LAP als Unternehmen mit Lasern für die Patientenpositionierung. In diesem Sektor sind wir bereits mehrere Jahrzehnte im Markt und zu einer weltweiten Größe gewachsen. Unser Ziel ist es, Positionierungssysteme zu entwickeln und zu vertreiben, die in der klinischen Routine der Strahlentherapie einen Standard bilden, die Arbeit des Personals erleichtern und die Bestrahlung für den Patienten sicherer machen.  Die Entwicklung eines SGRT-Systems sehen wir als weiteren Schritt auf diesem Weg. Die SGRT liefert einen immensen Beitrag zur Erhöhung der Patientensicherheit und Bestrahlungsqualität, weshalb es sich langfristig flächendeckend etablieren wird.

Bei der Entwicklung unseres LUNA 3D mussten wir nicht bei null starten, sondern konnten auf bestehende Kernkompetenzen von LAP zurückgreifen. Wir setzen bereits seit mehreren Jahren laser- und kamerabasierte Messtechnik in der Industrie ein. Bei Produktionsprozessen in der Stahlindustrie ist beispielsweise eine hohe Präzision bei geringen Latenzzeiten und widrigen Messbedingungen (Staub, Temperatur und Lichtverhältnisse) erforderlich. Dieses Wissen konnten wir im Entwicklungsprozess des SGRT-Systems einfließen lassen. Zudem ergänzt es unsere bereits vorhandenen Systeme für die Qualitätssicherung (z.B. RadCalc, Phantome). Wir liefern Lösungen von der Patientenpositionierung, Plankontrolle und QA-Software vor der Therapie bis hin zum Monitoring der Lagerung während der Therapie. Künftig sollen die verschiedenen Systeme zusammenwachsen und den Workflow gemeinsam optimieren.

Kurz gesagt: Wir haben das Know-How und sehen auch den Markt für SGRT.

„Im Hinblick auf den Namen „LUNA“ war es uns wichtig, unsere Namenstradition auch für unser SGRT-System fortzusetzen. Bekanntlich nutzen wir standardmäßig Namen aus der Astronomie für unsere Produkte wie beispielsweise APOLLO, ASTOR oder DORADO. Unter mehreren Vorschlägen aus der Belegschaft hat „LUNA 3D“ letztlich das Rennen gemacht. Naheliegend ist die lateinische Übersetzung „Mond“, der in der Nacht über uns wacht und so gut zu einem Überwachungssystem während der Bestrahlung passt. Der Begriff passt aber auch sehr gut zu unserem Firmenstandort Lüneburg. Eine ältere Bezeichnung für Lüneburg ist Leuphana, das auch eine altdeutsche Bezeichnung für Mond ist.“

Was zeichnet das LUNA 3D System aus und inwiefern unterscheidet es sich von anderen SGRT-Systemen?

Unser Motto bei der Entwicklung war „as easy as a laser“. Um das Ziel eines möglichst anwendungsfreundlichen SGRT-Systems zu erreichen, haben wir mit Medizinischen Technologen für Radiologie und Medizinphysikern diejenigen Berufsgruppen in die Entwicklung eingebunden, die nachher auch mit dem System arbeiten. Gleichzeitig sollte das System alle SGRT Funktionalitäten erfüllen, ohne den Anwender zu behindern oder den klinischen Workflow zu erschweren. Beispielsweise besitzt LUNA 3D einen Virtual Laser, der es Anwendern ermöglicht, den Patienten wie gewohnt anhand von Lasern und nicht nur anhand von numerischen Werten zu positionieren.

Darüber hinaus soll das Produkt praktikabel und zuverlässig sein und bei hellem Umgebungslicht und unterschiedlichen Hauttypen stabile Messwerte liefern. Dies wird über eine von uns entwickelte Kalibriermethode gewährleistet.

LUNA 3D verfügt über ein vergleichsweise großes Sichtfeld, das es ermöglicht, Patienten auch in tiefen Tischpositionen außerhalb des Isozentrums zu positionieren und anschließend erst in die korrekte Bestrahlungsposition zu verschieben.

Durch den Einbau aktueller Hardwarekomponenten arbeitet das System extrem schnell, hat sehr geringe Latenzen und durch die Verwendung von blauem Licht sind wir nahezu unabhängig von der Hautfarbe oder Lichtverhältnissen. Im Übrigen ist das System so aufgebaut, dass die Adaption neuer Hardware schnell umsetzbar ist und das System dadurch mit überschaubarem Aufwand auf dem neuesten Stand gehalten werden kann.“

Welche Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte werden von LAP zukünftig verfolgt?

„Ein wichtiges Thema ist das Zusammenwachsen von Systemen, damit die einzelnen Bereiche wie Patientenpositionierung, Dosisverifikation und Patientenüberwachung nicht mehr für sich alleinstehen. Dadurch ließen sich Prozesse in der adaptiven Bestrahlung besser automatisieren. Zusätzlich wollen wir zunehmend auch zu uns passende Partnersysteme wie z.B. die Patientenidentifikation integrieren. Dieses Konzept nennen wir LAP Plus und dient zur Steigerung der Innovation in der Strahlentherapie.“


Zulassung gemäß 510(k) für LUNA 3D ausstehend (K232031) – nicht verfügbar für den Verkauf in den USA. Die Verfügbarkeit von Produkten, Funktionen und Services kann je nach Region unterschiedlich sein.

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grs logo

Schulungsvideo und Berechnungs-Tool für die interventionelle Radiologie entwickelt

Durch die unmittelbare Nähe zur Strahlenquelle ist der Strahlenschutz des Personals bei durchleuchtungsgestützten Eingriffen in der interventionellen Radiologie von besonderer Bedeutung. Nach wie vor sind vielen die genauen Zusammenhänge zwischen der persönlichen Dosisbelastung und technischen Parametern (bspw. Aufnahmewinkel, BV-Format, Aufnahmemodus etc.) sowie der Verwendung unterschiedlicher apparativer Strahlenschutzmittel nicht bewusst.

Zu diesem Zweck hat die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in einem mehrjährigen Forschungsprojekt ein Excel-Tool entwickelt, mit dem die Personaldosis in unterschiedlichen Konstellationen abgeschätzt werden kann. Grundlage für die Berechnungen bilden umfangreiche Monte-Carlo-Simulationen, mit denen Dosisverteilungen des ganzen Untersuchungsraumes berechnet wurden.

Neben dem Excel-Tool wurde zudem ein Schulungsvideo erstellt, in dem einige Konstellationen exemplarisch dargestellt werden. Wenngleich die Inhalte und Ergebnisse für Medizinphysik-Experten vermutlich nicht neu sind, können Auszüge des Videos sehr gut zu Schulungszwecken (z.B. für Strahlenschutzunterweisungen, ATA-/OTA-/MTR-Schulen) verwendet werden.

An dieser Stelle verweisen wir auch gerne noch einmal auf die Schulungsvideos zum Thema Strahlenschutz im OP auf unserem YouTube-Kanal.

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AAPM Task Group Report 307: Use of EPIDs for Patient-Specific IMRT and VMAT QA

Die American Association of Physicists in Medicine (AAPM) Task Group 307 (TG-307) hat eine umfassende Überprüfung der Nutzung von elektronischen Portal Imaging Devices (EPIDs) für patientenspezifische Qualitätskontrolle (PSQA) und Transitdosimetrie durchgeführt. Diese gibt eine Übersicht über die Physik, die Modellierung, Algorithmen und klinische Erfahrungen mit EPID-basierten Dosimetrietechniken. Es werden Empfehlungen für die Inbetriebnahme, Kalibrierung, Validierung, regelmäßige Qualitätssicherung sowie anzusetzende Grenzwerte gegeben.

Es werden zudem auch Limitationen und Herausforderungen bei der klinischen Implementierung der EPID-Dosimetrie aufgezeigt. Die TG-307 konzentrierte sich dabei auf kommerziell verfügbare Systeme.

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uptake beitrag

Update der Seite zur Radioiodtherapie

Wir gestalten unseren Bereich zur Radioiodtherapie neu. Auf drei neuen Unterseiten wird es künftig ausführliche Beschreibungen zur Radioiodtherapie bei benignen und malignen Schilddrüsenerkrankungen inklusive Blutdosimetrie bei Hochrisikopatienten mit differentiellem Schilddrüsen-Ca sowie eine Übersicht der Messtechnik bei der Uptake-Bestimmung geben. Der Anfang erfolgt mit einer detaillierten Vorstellung des Uptake-Messplatzes, in der ihr alles über dessen Aufbau, Verwendung sowie Kalibrierung erfahrt. Die beiden weiteren Artikel folgen in den nächsten Wochen.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und freuen uns auf euer Feedback.

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euro

MPE: Unterbezahlt trotz Qualifikation?

In unserer Umfrage zu Gehältern von Medizinphysik-Experten (MPE) haben wir versucht etwas Transparenz zu schaffen und insbesondere der Unterbezahlung entgegenzuwirken. Wer bis heute immer noch nicht mindestens ein tarifliches Einstiegsgehalt nach oder äquivalent zu TV-L EG 14 Stufe 2 (67.000€*) erhält, dem hilft hoffentlich der nachfolgende Beitrag. Vorweg sei noch gesagt, dass die Betonung hier ganz klar auf mindestens liegt, da das übliche Branchengehalt höher liegt, wie dem Ergebnis unserer Umfrage entnommen werden kann.

Klickt man in gängigen Jobportalen durch Stellenanzeigen für Medizinphysik-Experten, stellen wir leider immer noch mit Erschrecken fest, dass einige Arbeitgeber die Verantwortung der ausgeschriebenen Positionen nicht in finanzieller Hinsicht abbilden. Insbesondere in größeren Klinken und Universitätskliniken wird der Medizinphysik-Experte häufig wie ein wissenschaftlicher Mitarbeiter behandelt und nach oder äquivalent zu TV-L EG 13 vergütet. Darüber hinaus fehlt in einigen Häusern eine tarifliche Abhebung der fachkundigen von auszubildenden nicht-fachkundigen Medizinphysik-Experten. Dass diese Handhabungen nicht rechtens sind, hat bereits 2015 ein Landesarbeitsgericht in einem Urteil festgestellt.

Ein klagender Medizinphysik-Experte bat am 10. April 2013 um die Überprüfung seiner Eingruppierung – damals TV-L EG 11 Stufe 5 – mit der Auffassung, er sei in EG 15, mindestens jedoch EG 14 einzugruppieren. Am 8. Juni 2015 hat das Landgericht Köln dieser Forderung zugestimmt (Aktenzeichen 5 Sa 210/15) und den beklagten Arbeitgeber verpflichtet die Vergütung des Medizinphysik-Experten mit folgender Begründung (rückwirkend) anzupassen:

„Das Tatbestandsmerkmal der „besonderen Schwierigkeit“ ist erfüllt. Die fachlichen Anforderungen, die der Kläger erfüllen muss, um als MPE tätig zu sein, heben sich in beträchtlicher und gewichtiger Weise von denjenigen der EG 13 TV-L ab. Er musste Spezialkenntnisse erwerben, über die er aufgrund eines bloßen Hochschulstudiums nicht verfügt hat. Dies ergibt sich bereits aus der Anlage 1 Unterpunkt A 2 der Richtlinie zur Strahlenschutzverordnung. Dort ist ausgeführt, dass ein MPE über ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium in einem naturwissenschaftlich-technischen Fach an einer Hochschule oder Fachhochschule verfügen muss, sowie darüber hinaus Nachweise, dass das Qualifikationsniveau gemäß Anlage A 2.3 in medizinischer Physik erreicht ist, zu erbringen hat. In diesem Sinne bestimmt § 3 Abs. 2 Nr. 21 Strahlenschutzverordnung, dass ein MPE ein „in medizinischer Physik besonders ausgebildeter Diplom-Physiker mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz oder eine inhaltlich gleichwertig ausgebildete Person mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss und mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz“ ist.

Nichts anderes ergibt sich aus den Informationen der Hochschulen, auf die sich die Beklagte beruft. So wird in der Presseinformation der Fachhochschule H ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Studium sowie ein Grund- und Spezialkurs in Strahlenschutz Voraussetzung seien, um zum MPE zu werden. Zusätzlich müsse normalerweise nach dem Studium zwei Jahre lang eine praktische Ausbildung in einem Klinikum absolviert werden. Soweit die Fachhochschule in Zusammenarbeit mit Externen die Möglichkeit verschafft, die Qualifikation zum MPE zu erwerben, kann und wird sie hinter diesen Anforderungen nicht zurückbleiben.

Die Tätigkeit des Klägers hebt sich auch mindestens zu einem Drittel durch besondere Bedeutung aus der EG 13 TV-L heraus. Seine Tätigkeit ist deutlich wahrnehmbar bedeutungsvoller als die Tätigkeiten, die unter die EG 13 TV-L fallen. Dies ergibt sich aus der Tragweite der Tätigkeit für den innerdienstlichen Bereich und für die Allgemeinheit. Dabei hat die Kammer berücksichtigt, dass nahezu alle Tätigkeiten in einem Krankenhaus eine gewisse Tragweite für den innerdienstlichen Bereich und für die Allgemeinheit haben. Sie ist jedoch zu der Auffassung gelangt, dass die Tätigkeit des Klägers erheblich über diese generelle Tragweite hinausgeht, die bereits von der EG 13 TV-L erfasst ist. Dies ergibt sich aus der Erwägung, dass der Kläger in einem ganz besonders sensiblen Bereich tätig ist, in dem es regelmäßig – ohne dass dies zu hoch gegriffen ist – um Leben oder Tod geht. Er ist an maßgeblicher Stelle an der Behandlung schwerstkranker Patienten beteiligt. Darüber hinaus arbeitet er mit Strahlen, die neben ihrem Nutzen – wie allgemein bekannt ist – erhebliche Risiken für alle Personen mit sich bringen, die ihnen ausgesetzt sind. Er darf sich in seiner Tätigkeit keinen Fehler erlauben, weil dieser mit erheblichen Folgen für die Patienten, aber auch für die Beklagte (Öffentlichkeitswirkung) verbunden wäre.“

(Prozessbericht Az. 5 Sa 210/15, Justizportal NRW)

Um die Gehälter der Branche nachhaltig zu verbessern, muss bundesweit zunächst eine Unterbezahlung durch falsche tarifliche Eingruppierung verhindert werden. Dieser Rechtsspruch sollte Anlass für alle betroffenen medizinphysikalischen Abteilungen sein, eine rückwirkende Höhergruppierung bei der Personalabteilung zu beantragen. Dass die dafür erforderlichen Tätigkeitsmerkmale erfüllt sind, hat das Landgericht Köln festgestellt: Ein Medizinphysik-Experte ist kein wissenschaftlicher Mitarbeiter. Ausgehend von TV-L EG 14 wäre eine entsprechende Höhergruppierung oder die Rechtfertigung von Zulagen bei der Übernahme weiterer Bereiche, in denen sich die Verantwortung maßgeblich unterscheidet, z.B.

  • durch die Übernahme von Personalverantwortung (Leitung),
  • die Wahrnehmung der Funktion des SSBV, SSB (in mehreren Fachbereichen), des Gefahrgutbeauftragten uvm.,
  • und Hauptverantwortlichkeiten für relevante Tätigkeiten (z.B. Dosimetrie),

folgerichtig. Das anvisierte tarifliche Endgehalt wäre damit zumindest etwas attraktiver (TV-L EG 15, St. 6: ca. 97.500€*). Als Konsequenz dieser Korrektur wäre eine Erhöhung der außertariflichen Gehälter nach oben zu erwarten.

Mit den Verdienstmöglichkeiten in anderen Feldern (z.B. Industrie, Wirtschaft) können die hier dargestellten tariflichen Zahlen nicht konkurrieren. In einer Zeit, in der das gesamte Gesundheitswesen immer stärker wirtschaftlich denken muss, müssen sich klinische Arbeitgeber attraktiv für qualifiziertes Personal positionieren, da sonst die Gefahr der Abwanderung gut ausgebildeter Medizinphysik-Experten besteht. Gemeinsam müssen wir dieses Umdenken vorantreiben.

* Aktuell liegt das tarifliche Gehalt für TV-L EG 14 Stufe 2 noch bei ca. 60.000€ bzw. das für TV-L EG 15 Stufe 6 bei ca. 84.500€. Der Tarifvertrag ist zum 30.09.2023 jedoch ausgelaufen. Die aktuellen Forderungen (Stand 11.10.2023, +10,5%, min. 500€) werden so sicherlich nicht umgesetzt, aber ein Blick in die bereits abgeschlossenen Tarifrunden beim TV-ÖD und AVR lassen vermuten, dass eine Steigerung von 5,5% (mindestens 200€) + 200-300€ Sockelbetrag und einmalig ca. 3000€ Inflationsausgleich zu erwarten sind.

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Poster: Strahlenschutz im OP

Wir haben ein Poster zum Thema Strahlenschutz im OP erstellt, dass die wichtigsten Verhaltensregeln beim Umgang mit ionisierender Strahlung im OP mit kleinen Abbildungen zusammenfasst. Das Poster richtet sich folglich in erster Linie an das beruflich exponierte Personal, das regelmäßig im OP tätig ist und darf daher gerne geteilt werden. Es behandelt folgende 10 Strahlenschutzgrundsätze

  • Abstand
  • Aufenthaltszeit
  • Apparativen Strahlenschutz
  • Röhrenposition
  • Detektor- und Patientenposition
  • Pulsrate
  • Belichtungsmodus
  • Einblendung vs. Zooming
  • Persönliche Schutzausrüstung
  • Operatives Verhalten (Liste)

Das Poster wurde im gängigen DIN A0 Format erstellt, sodass es im (laminierten) Großdruckformat an geeigneter Stelle aufgehängt werden kann.

(An einigen mobilen Endgeräten werden die Abbildungen in der PDF-Datei nicht korrekt dargestellt. Bestenfalls die Datei am Rechner öffnen.)

Du hast einen Fehler gefunden oder hättest das Poster gerne in den klinikinternen Farben deiner Einrichtung? Dann schick uns einfach den Farbcode und wir individualisieren dein Poster – gänzlich kostenneutral.

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gehaltsumfrage bild

Die Ergebnisse der Gehaltsumfrage sind online

Im März dieses Jahres haben wir zu einer Umfrage zur Gehaltsstruktur von in Deutschland tätigen Medizinphysikerinnen und Medizinphysikern aufgerufen. An der Umfrage beteiligten sich überwältigende 730 Kolleginnen und Kollegen, sodass es sich hiermit um die bisher größte Datenerhebung zum Arbeitsumfeld Medizinphysik in Deutschland handelt.

Die Ergebnisse der Umfrage sind ab sofort auf unserer Seite zu Gehältern zu finden:

Wir möchten uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern herzlich bedanken!

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