Bei der Bleiburg handelt es sich um eine Abschirmung für Strahlenschutztische, auf denen mit radioaktiven Stoffen umgegangen wird. Anwendung finden sie in erster Linie in den Bereichen der Radiochemie und Nuklearmedizin, in denen bei Arbeitsabläufen wie dem markieren von Substanzen von radioaktiven Stoffen oder dem Aufziehen von Spritzen keine direkte Abschirmung des Strahlers möglich ist. Die Bleiburg bietet in dem Fall einen Schutz für den Körperstamm und die unteren Extremitäten während die Arme innerhalb der Bleiburg exponiert werden.
Aufbau der Bleiburg
Die Bleiburg selbst besteht aus verzahnten Wolfram- oder Bleibausteinen, deren Form in der DIN 25407-1 vorgegeben wird. Ein auf der Bleiburg angebrachtes Bleiglasfenster ermöglicht die Sicht in das Innere der Bleiburg, ohne den Kopf und oberen Teil des Rumpfes ungeschützt exponieren zu müssen.
Benötigte Abschirmdicke
Die benötigte Abschirmdicke der Bausteine richtet sich nach den verwendeten Nukliden und der maximalen Umgangsaktivität. Gemäß DIN 6850 muss die Bleiburg so bemessen sein, dass die Ortsdosisleistung in 25 cm Abstand zur Bleiburg einen Wert von 25 µSv/h unterschreitet. Bei der Erteilung der Umgangsgenehmigung nuklearmedizinischer Betriebe können die Vorgaben durch die Behörden jedoch weit strenger ausfallen. Maximal zulässige Ortsdosisleistungen von 3 µSv/h in 10 cm Abstand sind nicht unüblich. Beim Umgang mit den in der Nuklearmedizin üblichen Nukliden und Aktivitäten haben sich Bleistärken von 5 cm bewährt.
Das verwendete Bleiglasfenster muss so bemessen sein, dass deren Schwächungsfaktor ein Drittel der übrigen Abschirmung nicht unterschreitet.
Sonstiges
Da die Zubereitung von Radiopharmaka hohe Hygienestandards eingehalten werden müssen, sollte die Bleiburg mithilfe einer abwischbaren und dekontaminierbaren Verkleidung versehen sein.
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