tracer-prinzp

Radiopharmakon

« Back to Glossary Index

Ein Radiopharmakon ist eine chemische Verbindung, die radioaktive Isotope enthält und in der Nuklearmedizin verwendet wird. Diese Verbindungen werden in der Diagnostik und Therapie von verschiedenen medizinischen Erkrankungen eingesetzt. Radiopharmaka bestehen aus drei Hauptkomponenten:

  • dem Radionuklid (radioaktives Isotop)
  • dem „Tracer“: pharmazeutisches Trägermolekül, das an das gewünschte Ziel bindet (Zellmembran, Antigen, Enzym, Rezeptor, Transportsystem, RNA usw.)
  • „Spacer“: Kovalente Bindung zwischen Radionuklid und Tracer

Die Wahl des Radionuklids hängt von der beabsichtigten Anwendung ab. Einige Radionuklide senden β+– oder Gammastrahlung aus, die für bildgebende Verfahren wie die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder die Single-Photonen-Emissions-Computertomographie (SPECT) verwendet werden kann, um Bilder von Gewebe- oder Organfunktionen im Körper zu erstellen. Andere Radionuklide senden Alpha- oder β-Strahlung aus und werden zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt.

Das pharmazeutische Trägermolekül dient dazu, das Radionuklid an den gewünschten Zielort im Körper zu transportieren („Tracer-Prinzip“).

Die Anwendung von Radiopharmaka erlaubt es Medizinern, Informationen über die Funktion und den Zustand von Organen und Geweben zu erhalten, ohne invasive Eingriffe vornehmen zu müssen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Früherkennung und Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Schilddrüsenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mehr.

Nach oben scrollen