Theranostika

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Als Theranostika bezeichnet man in der Nuklearmedizin Radiopharmaka, bei denen es neben der therapeutischen α- oder β-Strahlung auch zur Emission von detektierbarer γ-Strahlung (ca. 50 – 600 keV) kommt. Die Verwendung von Theranostika ermöglicht somit zum einen eine therapeutische Behandlung als auch eine diagnostische Bildgebung, die sowohl zur visuellen Darstellung der Aktivitätsverteilung als auch zur quantitativen Organdosimetrie bei der Durchführung einer Radionuklidtherapie genutzt werden kann.

Zudem kann durch Applikation einer geringen Testaktivität und einer darauffolgenden Bildakquisition zu mehreren Zeitpunkten der Stoffwechsel des Patienten ermittelt werden. Dies ermöglicht eine patientenindividuelle Berechnung der Therapieaktivität und kann somit zu einem gesteigerten Therapieerfolg und/oder geringeren Nebenwirkungen beitragen.

In der nachfolgenden Tabelle sind einige aktuell eingesetzte Theranostika aufgeführt:

RadionuklidEmissionsartenEinsatz
I-131β, γRadioiodtherapie
Lu-177β, γLu-PSMA und Lu-DOTATATE
Re-186β, γRadiosynoviorthese
Ac-225*α, γAc-PSMA
*Der von Ac-225 emittierte γ-Anteil beträgt weniger als 1 %. Die daraus resultierende quantitative Bildgebung befindet sich noch in der Erprobungsphase.
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